Gute Schriften

Der Designstil der Really No 2 erinnert aufgrund ihrer mittleren bis starken Strichkontraste an Baskerville und Bodoni sowie durch ihre kaum merkliche Schräglage auch an die Caslon. Sie ist damit und mit typischen Merkmalen wie dem horizontalen Querstrich beim kleinen e, die oberen stachelförmigen Serifen bei den Gemeinen, der Sporn des kleinen b sowie dem Ohr beim kleinen g und r dem Genre der Barock-Antiqua zuzuordnen. Die klare, gut lesbare, gradlinige Textschrift bietet durch ihren Detailreichtum viele Auswahlmöglichkeiten für Gestaltungen und eignet sich hervorragend vor allem für Bücher, Zeitschriften und Broschüren. Die unteren Serifen haben eine leichte Wölbung und geben der Really No 2 durch ihren robusten Charakter Standfestigkeit sowie ein ausgeglichenes Erscheinungsbild.

Die Serifenschrift ist Gary Munchs Neugestaltung und Aktualisierung seiner für Linotype designten Schrift Really aus dem Jahr 1999. Sie verfügt über sieben Gewichte, jeweils mit Kursivvarianten, und bietet neben der Abdeckung gängiger Europäischer Sprachen einen kyrillischen und griechischen Zeichensatz. Darüber hinaus haben alle Schnitte Kapitälchen und Mediävalziffern sowie OpenType-Funktionen wie beispielsweise Ligaturen. Da Really No 2 sich in der Versalhöhe von ihrer Vorgängerin unterscheidet, sollten beide Schriften nicht kombiniert werden.

Durch einen Zufall entdeckt, hat sich die Really No 2 schnell zu einer Lieblingsschrift entwickelt, da sie durch feine Details, vielen Variationsmöglichkeiten und einem wunderbar harmonischen Erscheinungsbild zu einem echten Allrounder in Gestaltungsbereichen wird.

Maria Sieradzki


Really-kurz-01 Really-Uebersicht-01


Really-Textabschnitte-01


Really-Schnitte-01


Really-Alphabet-01

About