1926 erscheint die von Frank Hinman Pierpont gestaltete »Monotype Grotesque«, als eine der frühesten Serifenlosen die für den Monotypesatz geschnitten wurden. Sie wurde nicht zuletzt aufgrund ihrer Verfügbarkeit als Montoype-Matrizen-Schrift bekannt, auch wenn sie nie so populär wie die »Futura« oder »Gills Sans« wurde, ist sie bis heute beliebt und gilt zudem als Grundlage für die Gestaltung der »Arial«. Serifenlose Schriften waren im England des 19. Jahrhunderts als Groteskschriften bekannt, da sie damals auf die meisten Leser ungewöhnlich wirkten. Der französische Begriff »grotesque« entstand aus dem italienischen »grottesco«. Das bedeutet »zur Höhle gehörig« und beschreibt Malereien und Schriftzeichen, die in Höhlen und verschütteten Räumen entdeckt wurden.
In ihrer Handhabung ist sie nicht ganz unkompliziert, insbesondere »Bold Extended« wirkt in sich nicht schlüssig. Die Buchstaben a,b,d,g,s und f weisen Stellen auf die nicht recht zu dem Formenkanon der restlichen Buchstaben passen wollen. Der »Black« Schnitt ist gleichmäßiger, fällt jedoch aus der Reihe, da er schmaler läuft als »Bold«, was ungewöhnlich ist. Die Light- und Regular-Schnitte eignen sich durch ihre klaren Linien sehr gut für Mengentexte, während die schmalen und breiten Schnitte besser in Überschriften, Auszeichnungen oder sehr kurzen Texten aufgehoben sind.
Die »Monotype Grotesque« umfasst zehn Schnitte. Light, Light Italic, Regular, Regular Italic, Bold, Bold Extended und Black, Extra Condensed, Light Condensed und Condensed.
In der heutigen Zeit entstehen womöglich kaum mehr Schriften die einen so eigensinnigen Charakter wie die »Monotype Grotesque« aufzeigen, was höchstwahrscheinlich mit ihrer langen Geschichte und Entwicklung zu begründen ist. Gerade diese Unstimmigkeiten innerhalb der »Monotype Grotesque«-Familie machten sie für mich so interssant.
Nina Kronenberger