Gute Schriften

Jovica Voljovic, gebürtiger Serbe, designt 1985 für die ITC (International Typeface Corporation) die Schriftfamilie Gamma. Seine Schriften sind veröffentlicht bei ITC, Adobe Systems und Linotype.

Die Gamma ist eine französische Renaissance Antiqua. Eigenschaften dafür sind der hohe Strichkonrast, der waagerechte Strich im e und ihr regelmäßigeres Schriftbild als bei der venezianischen Renaissance Antiqua. Auch damit gehört sie zu den schriften mit dynamischem Formprinzip. Die Kontrastachse ist geneigt, wodurch die Buchstaben offen und gut lesbar sind und daher gut für den Satz von längerem Text geeignet ist. Die dynamische Form macht sie zum Lesen einladend und sympathisch und ist daher für Werbung und Buchtypografie geeignet. Ihre Unauffälligkeit betont den Inhalt und gestaltet längeres Lesen angenehm.

Die Serifen sind dünn und münden in einer eckigen, ca. 120° Kehlung in den Stamm, die Striche beginnen und enden schräg. Insgesamt unterscheiden sich die Buchstaben sehr gut und halten die Wörter gut zusammen, was wiederum die Leserlichkeit unterstützt.

Charakteristische Besonderheiten findet man z.B. im g, wessen unterer Bauch nicht ganz geschlossen ist oder im k, in dem der obere Schrägstrich leicht nach unten abfällt. Das Verhältnis zwischen x-Höhe und Ober- und Unterlängen ist sehr ausgeglichen, was ein kompaktes Schriftbild erzeugt. Effizient im Platzverbrauch ist die Gamma aufgrund ihrer horizontale Schmalheit, wodurch sie mit weniger Zeilenabstand auskommt.

Diese Schrift gestaltet Geschichten leserlich, die Schnittvariationen unterstützen die Spannung. Die Gamma zeichnet aus, dass sie textunterstützend und bescheiden ist.

Marieke Runge


Gamma-Übersicht


Gamma-Textabschnitte


Gamma-Schnitte


Gamma-Alphabet

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