Die URW Antiqua zeichnet sich durch ihre offene, rationale Form sowie der hohen x-Höhe als eine hervorragend lesefreundliche Textschrift aus. Durch OpenType-Funktionen wie Ligaturen und Small Caps, den mittleren bis starken Strichkontrast sowie feinen Details in den Einzelbuchstaben ist sie trotz ihrer eher klassischen Anmutung vielseitig einsetzbar. So eignet sie sich nicht nur für die typischen Einsatzgebiete wie Bücher, Zeitungen und Magazine – also so gut wie jeder längere Textabschnitt – sondern auch für Display-Anwendungen und sogar Multimedia-Applikationen. Die Schriftfamilie, welche die Gewichte regular, medium, bold, extra bold, ultra bold und super bold mit jeweils italic-und oblique-Varianten sowie Condesed- und Small-Cap-Schnitte beinhalten, ermöglicht durch ihren ausgeprägten Umfang abwechslungsreiche und vielseitige Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten.
Zunächst sollte die URW Antiqua 1985 als Zusatz zur URW Grotesk durch Hermann Zapf für URW++ als eine gut lesbare Textschrift für deutsche Zeitungen des Axel-Springer-Verlags entworfen werden. Trotzdem sie letztendlich aus ungeklärten Gründen nicht genommen wurde, entschied sich Zapf die Schrift dennoch zu vollenden.
Die URW Antiqua wurde als eine variantenreiche Textschriftalternative für umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Projekts ausgewählt.
Maria Sieradzki