Die Optima ist eine dynamische serifenlose Schrift mit ausgeprägtem Strichkontrast, die von Hermann Zapf 1952 entworfen wurde. Sie erschien erstmals 1958 bei D. Stempel AG. Im Jahre 2002 wurde sie von ihrem Schöpfer überarbeitet und wird nun, neben der herkömmlichen Optima, von Linotype unter dem Namen Optima Nova vertrieben.
Die ersten Entwürfe zur Optima hielt Zapf auf einem 1000-Lire-Schein fest, nachdem er von Inschriften auf Grabsteinen der Franziskanerkirche Santa-Croce in Florenz inspiriert wurde.
Mit der Optima schuf Zapf eine filigrane, klare und elegante serifenlose Schrift mit dem Anmut einer Serifenschrift, basierend auf den Formen der Renaissance-Antiqua. Durch die ausgeglichenen Unter- und Oberlängen und dem Strichkontrast entsteht ein klares, prägnantes Schriftbild. Die Mittelhöhe ist relativ groß; durch die konkaven Stämme erhält die Optima einen organischen Charakter. Besonders markant ist das kleinen f, welches – typisch für Schriften, die für die Linotype-Setzmachine gestaltet wurden – sehr schmal ist und nur einen kurzen oberen Bogen hat. Die Optima gibt es in sechs Gewichten von Roman bis Extra Black, jeweils mit kursiven Varianten.
Die Optima findet häufig Anwendung in der Werbung; vor allem für die Vermarktung von Luxusgütern, wie Parfum- und Kosmetikartikel wird die Schrift sehr geschätzt. Bekannte Beispiele sind die Marken „Aston Martin“ oder „Estee-Lauder“. In den fetteren Schnitten kann ich mir die Schrift auch gut für Headlines von Magazinen vorstellen. Die Extra Black Variante würde sich für ein markantes Logo oder Schild eignen.
Die Optima ist eine „gute Schrift“, da sie sowohl im Mengentext, als auch in Logos ein gutes Bild abgibt. Aufgrund ihres Strichkontrasts und dem konkaven Duktus ist sie keine gewöhnliche serifenlose Schrift, so dass man sich erst mit ihr anfreunden muss. Dann überzeugt sie jedoch mit ihrer Einzigartigkeit und Wandlungsfähigkeit.
Anne Koch