Die De Vinne basiert auf der Schrift Bruce’s No. 11, welche in Texten des amerikanischen Verlegers und Druckers Theodore de Vinne verwendet wurde, der auch namensgebend für die Schrift war. Gustav F. Schroeder gab der Schrift 1890 ihre heutige Form. 1902 wurde sie von Linotype veröffentlicht und ist heute in digitaler Form bei Bitstream erhältlich. Da es einige andere Schriften mit ähnlichen Namen gibt, wie etwa ATF De Vinne (Central) und DeVinne Ornamental kann es zu Verwechslungen kommen, wobei sich die beiden letztgenannten sehr von der hier beschriebenen De Vinne unterscheiden.
Hoher Strichkontrast und eine feine, regelmäßige Formung der Buchstaben verleihen der De Vinne ihre strenge Eleganz. Durch das Zusammenspiel von kräftigen, senkrechten Abstrichen mit feinen Haarlinien und ihrem statischen Aufbau erinnert sie an klassizistische Schriften wie Bodoni und Didot, jedoch weniger streng und mit kehlten Serifen. Besondere Anmut wird durch die mitunter verspielt geschwungenen Abstriche und der ausgeprägten Tropfenform der Endungen erzielt. Zudem weist sie eine geringe Unterlänge auf und ist recht schmal gehalten. Dadurch überzeugt sie zum einen als eine leserliche Textschrift und kann aufgrund ihrer kontrastreichen, eleganten Erscheinung aber auch als Auszeichnungs- und Titelschrift auf Plakaten genutzt werden. Hier kommt sie vor allem in größeren Schriftgraden zur Geltung.
Barbara Hinz