Gute Schriften

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Atlas ist eine dekorative geometrische Serifenlose, die einer klassischen analogen Art-Deco-Schrift inspiriert wurde. Charakteristisches Merkmal der Atlas ist der sehr hohe Strichkontast zwischen Stämmen und Haarlinien. Im Regular-Schnitt wir der Buchstaben-Stamm durch filigrane Linien gebildet wird (sechs Linien bei den Versalien, vier Linien bei Zahlen und Satzzeichen), beim Solid-Schnitt durch massive Striche.

Ursprünglich wurde die Schrift von Karl Hermann Schäfer 1933 unter dem Namen Fatima für die Schriftguß AG Dresden als eine Weiterentwicklung seiner Capitol von 1931 gezeichnet. Ebenfalls in 1933 wurde die Fatima unter dem Namen Atlas von der Fonderie Typographique Française veröffentlicht. Sie war europaweit auch unter den Namen Goplo (Polen) und Reclame (Italien) bekannt.

Harold Lohner digitalisierte die Atlas 2001, fügte ihr einen neuen Schnitt (Solid) hinzu, der sich an K.H. Schäfers Capitol anlehnt, und stellte beide in erster Verion als Freefont unter dem Namen Farouk ins Internet. Über die Jahre hinweg verbesserte Lohner seine Farouk und benannte sie später in Atlas um, damit der Bezug zu ihrem Ursprung deutlich wird. Die Schriftfamilie umfasst zwei Schnitte: Regular mit den charakteristischen Linien und Solid mit massiven Kontraststrichen. Der Schriftsatz enthält jeweils Versalien, Zahlen, Satzzeichen und eine Basic-Latin-Sprachunterstützung.

Mir ist die Atlas erstmals beim Kinofilm The great Gatsby (2013) aufgefallen, da Sie dort für das Titel-Design und restliche Erscheinungsbild des Films verwendet wird. Die Atlas setzt Akzente als dekorative Displayschrift in großen Schriftgrößen und besitzt einen hohen Wiedererkennungswert.

Sebastian Schweig


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