Die Locator ist eine serifenlose Schrift, die 2003 von Eric Olson gestaltet und von seinem eigen gegründeten Schriftenhaus Process Type Foundry veröffentlicht wurde.
Ursprünglich entstand die Locator aus den Entwürfen für den Twin Cities Schriftwettbewerb des Design-Instituts der University of Minnesota.
Gestaltet wurde die Locator gleichermaßen für Text als auch Display. Sie ist sehr reduziert und hat eine ausdrucksstarke Präsenz, deren Betonung in der horizontalen Bewegung liegt. Diese Besonderheiten geben der Locator einen modernen und technischen Eindruck. Das »Q« und das »R« hat sich Olson aus den Naheliegendsten hergeleitet; entstanden aus dem »O«, dem an der Grundlinie ein senkrechter Balken und dem »P« an der Punze einen schrägen Balken hinzugefügt wurde.
Insgesamt hat die Schrift eine eher kurze Ober- und Unterlänge. Da der größte Teil eines Textes aus Minuskeln besteht, hat Olson besonderen Wert auf die Gestaltung der Versalien gelegt, damit diese in größeren Displayformaten nicht zu kurz kommen. Um das Angebot zu erweitern, gestaltete Olson später sogar ein eigenes Display-Set mit sechs Schnitten. Diesem Set widmete er speziell den Kapitalen, die er grundverschieden zur normalen Locator gestaltete; dennoch so, dass Strichstärke und Versal-Höhe mit der ursprünglichen Locator übereinstimmen, damit sie noch als Schriftfamilie harmonieren und als solche angewendet werden können.
Die Schriftfamilie bietet sechs Gewichte von Ultra Light bis Black und dazu die jeweiligen Italic-Schnitte.
Aufgrund ihres dezenten, sachlichen Erscheinungsbildes kann man sie z.B. gut als Hausschrift eines Ingenieurs- oder Architektenbüros einsetzen, da sie für Fortschritt und die Moderne steht. Weiterhin ist sie auch vorstellbar als Schriftlogo bestimmter Marken.
Bei der Locator ist mir vor allem das simple aber gleichzeitig außergewöhnliche »Q« aufgefallen. Durch ihr individuelles Erscheinungsbild kann ich sie mir gut in einem Logo vorstellen.
Jenny Tran